November 12, 2015

„Millionär, Mitte 50, sucht Frau zum Heiraten.“
„Charmanter Manager, 37, mit Haus im Grünen, sucht reiselustige Partnerin.“
„Erfolgreiche Businessfrau sucht Mann für ein exklusives Leben.“

Bei der „Brautschau“ spielt Geld heute mehr denn je eine Rolle. Oder wie erklären Sie sich diese Inserate? In Zeitungen sind sie nur noch selten zu finden. Vielmehr tummeln sich Singles lieber auf Datingplattformen wie FriendScout24, ElitePartner und Co., oder finden mit Dating-Apps potenzielle Partner. Das ist ja auch viel praktischer: Da können Suchende ihre Selbstdarstellung viel besser „aufpimpen“ als in einer Zeitungsanzeige. Und noch viel besser, sie können einen ganzen Kriterienkatalog festlegen, wie der Bildungsstand, das Aussehen, die Interessen und der soziale Status des Gegenübers sein sollte. Gleich und gleich gesellt sich eben doch gerne.

Verschiedene Studien bestätigen, dass Geld und Geltung, Besitz und sozialer Status immer noch extrem wichtig sind, wenn Menschen sich binden. Sie mögen jetzt vielleicht denken, dass die finanzielle Absicherung schon wichtig ist. Aber glauben Sie nicht, dass es mit steigendem Einkommen einfacher ist, einen Partner fürs Leben zu finden: Die Ansprüche an den Gegenpart steigen und die Zahl der potenziellen Partner sinkt. Erst vor ein paar Monaten sprach ich mit einer Bekannten, die sich frisch von ihrem Freund getrennt hatte. „Mit Martin lief es einfach nicht gut. Als freischaffender Künstler musste er ganz schön knapsen“, begründete die erfolgreiche Managerin, die monatlich 3.000 Euro mehr mit nach Hause brachte, die Trennung. Warum das schief ging, ist ja offensichtlich.

Es lag an ihrer Einstellung. Denn Ihre Einstellung zu Geld bestimmt auch, ob Sie bei der Partnersuche erfolgreich sind. Legen Sie fest, ob es Ihnen wichtiger ist, dass der Mensch vom Wesen her zu Ihnen passt und Sie die gleichen Interessen haben oder ob für Sie der soziale Status und der Kontostand den Ausschlag geben. Und dann handeln Sie auch danach! Stellen Sie Ihr Ego hinten an und akzeptieren Sie beispielsweise, dass Sie einen 5er BMW fahren und Ihr Partner mit einem VW Golf unterwegs ist – oder umgekehrt.

Und Geld ist nicht nur beim Kennenlernen von Bedeutung. Auch wenn die rosarote Brille verflogen ist und Sie Ihren Partner fürs Leben gefunden haben, bestimmt Geld die Beziehung: Paare streiten häufig darüber, welche Anschaffung nun wirklich wichtiger ist, wie viel Taschengeld die Kinder bekommen, wie teuer das neue Auto sein darf… Zudem ist Geld wie bei meiner Bekannten häufig ein Trennungsgrund und es bestimmt oft die Rollenverteilung in der Partnerschaft.

Klar, eine Ehe oder Partnerschaft ist kein Wirtschaftsunternehmen. Trotzdem muss jeder rechnen und schauen, dass er klar kommt. Und viel wichtiger ist es, dass Paare über Geld reden und ein gemeinsames Verständnis dafür entwickeln, was ihnen wichtig ist. Ist es die Ausbildung der Kinder oder ein schönes Zuhause oder liegt der Fokus auf der Vorsorge im Alter? Viele vergessen, im Vorfeld darüber zu reden, was passiert, wenn sich die finanzielle Situation ändert: Die erste Tochter kommt auf die Welt, die Mutter nimmt Elternzeit und kümmert sich liebevoll um den süßen Nachwuchs, der Mann steigt weiter auf der Karriereleiter nach oben. Bisher haben beide ähnlich verdient. Und nun? Bekommt die Frau Taschengeld vom Mann oder übernimmt er die Miete für die Penthousewohnung komplett?

Wichtig ist, dass Sie nicht vor sich hinleben und alles einfach auf sich zukommen lassen, um dann festzustellen, dass es so nicht passt, wie es gekommen ist. Denn dann kann Geld zum Problem und zur Trennung führen. Setzen Sie sich gemeinsam hin, schaffen Sie ein gemeinsames Verständnis für Ihre Situation und bestimmen Sie gemeinsam, welchen Einfluss Geld in Ihrer Beziehung nimmt. Ihre Einstellung zu Geld gibt den Ausschlag dafür, ob Sie mit Ihrer Beziehung zufrieden sind oder nicht.

Ob bei der Partnersuche oder in der Partnerschaft – Sie bestimmen, welchen Stellenwert Liebe und Geld in Ihrem Leben einnehmen. Sie definieren für sich, ob der tatsächliche Kontostand zählt oder Ihre Einstellung, damit umzugehen. Legen Sie Prioritäten fest und lassen sich nicht durch Vorurteile, Aussagen von Freunden oder gesellschaftlichen Zwängen ins Wanken bringen. Was die anderen sagen, zählt bei Geld und Liebe nicht!

Über den Autor Andreas Enrico Brell

Andreas Motto lautet VON GELDBESTIMMT ZU SELBSTBESTIMMT.
Er ist persönlicher Trainer für Führungskräfte, Selbständige und Unternehmer. Sein Fokus liegt auf G€LD, P€RSÖNLICHK€IT & UMSETZUNG

Er zählt zu den Top-10 Trainer für Finanzen in D-A-CH (lt. Erfolg Magazin). Seine Erfahrung und sein Wissen hat er als Autor in mehreren Büchern zum Thema Geld und Mindset festgehalten. Andreas gibt regelmäßig Interviews und Beiträge in namhaften Publikationen (Mens Health, Network-Karriere, Erfolg-Magazin)

In über 2 Jahrzenten, 10.000 Gesprächen und seiner eigenen Lebenskrise ist ein inzwischen erprobtes Konzept entstanden. Heute gibt er seine Erfahrung im Rahmen der Akademie für Selbstbestimmung an seine Teilnehmer weiter. Seine Teilnehmer danken ihm mit einer Top-Bewertung von mehr als 95% bei Proven Expert.

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